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Schweizer Meisterschaften Kunstturnen Juniorinnen 12./13. Juni 2021 Obersiggenthal

Erfolgreiche «Schwiizi» für die Zürcher Kunstturnerinnen

An den Schweizer Meisterschaften Kunstturnen Juniorinnen gewann die Neuenburgerin Camille D’Aprile Gold und Titel vor Lou-Anne Citherlet (Kutu Neerach) und Aimée Meyer (Satus Uster). Neben Mehrkampf Silber und Bronze im P5 gabs weitere Medaillen für Zürich zu feiern.

Lou-Anne Citherlet P5
4 Medaillen im P5 für Lou-Anne Citherlet

Alia Bolliger
Alia Bolliger, Schweizer Meisterin P2

Nala Pête P1
Nala Pête, Schweizer Meisterin P1

Lou-Anne Citherlet musste als erste Turnerin überhaupt den Wettkampf des höchsten Juniorinnenprogrammes P5 eröffnen - und das am Zittergerät Balken. Für ihre Nerven war dies offensichtlich kein optimales Programm. Sie sprang mit einem Salto vorwärts auf den nur zehn Zentimeter breiten Balken und stand bereits wieder am Boden. Dank Atemtechnik konnte sie sich jedoch rasch wieder konzentrieren und zeigte den Rest der Übung fehlerfrei. Als 14-Jährige gehört Citherlet zum jüngeren Jahrgang des P5. Trotzdem zeigte sie am Balken bereits die schwierigste Übung der Konkurrenz. Am Boden überzeugte sie mit zwei hohen Doppelsalti (gebückt und gehockt). Auch am Sprung überraschte sie mit zwei Sprüngen mit hoher zweiter Flugphase, die augenscheinlich machten, wie viel Energie und Sprungkraft in der zierlichen Turnerin stecken. Beim Abschlussgerät Stufenbarren musste sie dann noch einen Zwischenschwung in Kauf nehmen. Am Ende durfte sie als zweite aufs Podest steigen. «Ich war nicht mega gut», äusserte sich die Watterin nach dem Wettkampf selbstkritisch, «es war nicht einfach als Allererste anzufangen, ich habe mir sehr viel Druck gemacht.» Letztlich sei sie aber zufrieden, kommentierte Citherlet. «Immerhin musste ich nur eineinhalb Stürze verbuchen.» Als halben Sturz bezeichnete sie den Patzer des Zwischenschwunges am Stufenbarren. Auf Rang drei Im Mehrkampf klassierte sich Aimée Meyer. Direkt nach dem Wettkampf zeigte sich auch die 15-Jährige selbstkritisch: «Mein Wettkampf war mittelmässig, es war nicht das Niveau, dass ich mich mir vorgestellt habe. Boden ist mir am besten geglückt.» Hier überzeugte sie mit einer powervollen und mimisch sehr ausdruckstarken Choreografie. Zudem konnte sie auch alle akrobatischen Bahnen (Doppelsalto rückwärts gehockt, Schraube vorwärts und Schraube rückwärts) in den Stand turnen. Die Einzelgeräte Titels und Medaillensätze wurden Corona-bedingt aus den Noten des Mehrkampfes ermittelt. Lou-Anne Citherlet gewann Silber am Sprung und Stufenbarren sowie Bronze am Boden und Aimée Meyer Bronze am Boden.

«ja und nein» im P4
Im P4 musste Kea Walser (TV Rüti) zu Beginn als erste Turnerin am Stufenbarren den Wettkampf eröffnen. Leider wirkte sich das etwas auf ihre Nervosität aus insbesondere da sie zum ersten Mal den Jägersalto, ein Flugelement wagte. Aus dem Rückschwung turnte sie einen Salto vorwärts gegrätscht in den Hang konnte sich dann jedoch nicht halten. Annika Weissörtel (TV Rüti) zeigte einen sehr hohen uns sauber gefangenen Jägersalto musste dann bei einem anderen Element einen Sturz in Kauf nehmen. Als nächste Turnerin ging Angelina Winiger (TV Horgen) ans Gerät und konnte den Jägersalto ebenfalls nicht halten. Es schien der Wurm drin zu sein beim Startgerät Stufenbarren. Auch bei den anderen Geräten zeigten die Turnerinnen dieser Gruppe Top-Elemente sowie Patzer. Auf die Frage, wie sie den Wettkampf beschreiben würde antwortete, dann auch die zwölfjährige Kea Walder mit «ja und nein».

In einer anderen Gruppe turnte Matilda Pohl (TV Opfikon-Glattbrugg). Die zwölfjährige begann mit einer originellen und ausdrucksstarke Bodenübung ihren Wettkampf. Insbesondere als ihr die Bahn mit dem erstmals gezeigten Doppelsalto rückwärts gehockt glückte war ihr die Erleichterung anzusehen. Strahlend turnte sie weiter und fand Zeit mit den Kampfrichterinnen zu kokettieren. Mit den Zuschauenden war nicht möglich, die mussten weiterhin zu Hause via Livestream mitfiebern. Gerade bei den Bodenküren zu Musik wird das Publikum vermisst, das Mitklatschen und Anfeuern ist jeweils eine grosse Motivationsspritze. Das zweite neue Element wagte Pohl am Balken. Mutig setzte sie zur Serie Flic-Flac-Salto an, brache aber zuerst ab. Nach kurzem Zögern überwand sie sich und zeigte die Serie, was ihr wichtige Punkte einbrachte. «Ich bin sehr glücklich habe ich die neuen Elemente gewagt, besonders stolz bin ich, dass ich am Balken den Mut fand neu anzusetzen und Flic Salto doch noch geturnt habe», erklärte Pohl strahlend.

Am Ende klassierte sich Annika Weissörtel auf Rang 4, Mathilda Pohl auf Rang 6, Angelia Winiger auf Rang 7 und Kea Walser auf Rang 9. In der Mannschaftswertung gab es dann die ersehnte Medaille – Silber - für Zürich (Weissörtel, Winiger und Walser).

Zürcher Dominanz beim Nachwuchs
Der Wettkampf im P1 wurde von den Kunstturnerinnen aus dem Kanton Zürich dominiert. Es siegte Nala Pête (Turnsport TV Rüti) vor Kira Rimann (TZ Fürstenland). Der St. Gallerin gelang es mit ihrer Leistung als einzige Athletin, den totalen Triumph der Zürcherinnen zu verhindern – denn Rang 3 Emma Schwaller (Satus Uster/RLZ ZH), Rang 4 Loa Walser (Turnsport TV Rüti), Rang 5 Olivia Pernisch (Satus Uster/RLZ ZH) und Rang 6 Finja Frehner (Satus Uster/RLZ ZH) erturnten sich allesamt Turnerinnen des ZTV. Gold gab’s auch in der Teamwertung für Schwaller, Walser und Frehner.

Gleiches Bild wie im P1 auch im P2: das Zürcher Wappen dominierte die Rangliste! Dieses Mal gelang es der Genferin Amélia Wierzgon als zweite die Zürcher Phalanx zu durchbrechen. Der Sieg ging an Alia Bolliger (TV Wädenswil/RLZ ZH). Bronze erturnte sich Giulia Zünd (Satus Uster/RLZ ZH). Auf Rang 4 folgte Francesca Clarissa Savo (Kutu Urdorf/RLZ AG), auf Rang 5 Klarissa Krasniqi und Rang 6 Amélie Weissörtel (beide (Turnsport TV Rüti/RLZ ZH). Bolliger, Zünd und Savo durften in der Teamwertung für den ZTV zuoberst aufs Podest steigen!

Gold gab’s in der Teamwertung auch für die Turnerinnen Anouk Portmann (TV Wädenswil/RLZ ZH), Giulia Ritchie (Satus Uster/RLZ ZH) und Laura Betschart (Kutu Zürich Oerlikon) im P3. Im Einzelmehrkampf durfte sich Anouk Portmann, die Silber Medaille umhängen lassen. Giulia Ritchie erturnte sich als Siebte ein SM-Diplom. Dies trotz nicht zufriedenen stellenden Leistungen am Balken und Stufenbarren. Laut Trainern konnten die Zürcherinnen am wichtigsten Wettkampf der Saison ihre Trainingsleistung nicht abrufen. Sie waren wohl zu aufgeregt, schliesslich waren es ja nationale Titelkämpfe.

Text: Renate Ried und Sandy Luginbühl
Bilder: Harald von Mengden

Resultate

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