Schweizer Mehrkampfmeisterschaften Leichtathletik, 25./26. September 2021 in Hochdorf
Höhenflüge und Abstürze
Joel Temeng, LC Turicum (60)
Tobias Krebs (122), Tom Luca Häberli (123)
beide TV Dietlikon
Trainerlegende Hansruedi Kunz vom LC Turicum musste am Ende des ersten Tages der Schweizer Mehrkampfmeisterschaften feststellen, dass seine Athleten bereits aus dem Rennen um die Meistertitel ausgefallen waren. Fabian Amherd hatte in dieser Saison bereits viele tolle Leistungen abgeliefert gekrönt von der Teilnahme an den U23 Europameisterschaften in Talinn. Doch jetzt war der Tank leer, auch aufgrund eines anspruchsvollen beruflichen Praktikums. Nach vier Disziplinen beendete er seinen Wettkampf.
Clubkollege Joel Temeng wollte nach längeren Verletzungssorgen zeigen, dass er mit dem neuen Schweizerrekordhalter Andrin Huber durchaus mithalten kann. Das gelang über die ersten vier Disziplinen ganz gut. Dann aber wurde Joel beim 400m-Lauf disqualifiziert wegen eines Tritts auf die Innenbahn. Ärgerlich, denn Joel zeigte am zweiten Tag, dass er durchaus mit dem neuen Schweizermeister hätte mithalten können.
Zum Glück hatte Kunz auch noch eine Frau im Rennen, auch wenn sie dieses Mal im Gegensatz zum LMM-Schweizerfinal nicht für den LC Turicum, sondern ihren Stammverein LC Schaffhausen antrat. Lydia Boll zeigte im Duell mit Sandra Röthlin ihre Fortschritte mit Bestleistung über 200m (24,88s), im Weitsprung (6,11m) und im 800m-Lauf (2:14.79min). Dies ergab einen neuen Hausrekord von 5810 Punkten und den knappen Sieg in der Kategorie U23. Einen überlegenen Sieg bei den Juniorinnen feierte die für den LC Uster angetretene ehemalige Kunstturnerin des TV Opfikon-Glattbrugg Katelyn Adel aus Dietlikon, die unter anderem 1,79m im Hochsprung überquerte.
In der Kategorie U16 waren drei Athleten aus dem ZTV am Start. Cédric Diday (TV Otelfingen) und Tom Luca Häberli (TV Dietlikon) hatten in ihrem Sechskampf Bestleistungen und kleinere Abstürze, klassierten sich aber schliesslich beide im Mittelfeld von über 50 Athleten. Besser lief es Tobias Krebs vom TV Dietlikon. Er hatte zwar nicht den besten Start in den Wettkampf – der Hürdenlauf verlief nicht optimal – aber dann kam er immer besser in Schwung. Dank neuer Bestleistung von 41,77m im Diskuswerfen lagen vor dem 1000m-Lauf sogar die Medaillen noch in Reichweite. Und Tobias versuchte alles, setzte sich entschlossen an die Spitze und kam in guten 2:52.45min ins Ziel. Doch weil der härteste Konkurrent um die letzte Medaille dagegen hielt, reichte es schliesslich «nur» zum vierten Platz mit der hohen Punktzahl 4336, immerhin deutlich als bester des jüngeren Jahrgangs.
Andreas Kebs