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Schweizer Meisterschaften Kunstturnen Mannschaften 3. Oktober 2021 in Winterthur

Silber und zwei Mal Gold für Zürich

An den Schweizer Meisterschaften Mannschaften (SMM) in der Winterthurer Axa Arena lieferten sich die Turnerinnen packende Wettkämpfe. Ausserdem galt der Wettkampf für Stefanie Siegenthaler als Hauptprobe für die Weltmeisterschaften vom 18. bis 24. Oktober in Kitakyushu (Jap). Die Zürcher Kunstturnerinnen erturnten sich in der Nationalliga A Silber und in der NL B und C jeweils Gold.

In der NL A kam es wie erwartet zu einer Wachablösung. Die siebenfachen Seriensiegerinnen aus dem Tessin mussten den Titel an den Aargau abgeben. Zürich 1 Stefanie Siegenthaler (Kutu Hinwil), Martina Eisenegger (Turnsport TV Rüti), Angelina Winiger (TV Horgen), Lou-Anne Citherlet (Kutu Neerach), Kim Bernhardsgrütter (Satus Uster) und Chiara Léonie Altorfer (Turnsport TV Rüti) wurde mit 1,4 Punkten Rückstand Zweite.

Stefanie Siegenthaler - SMM 2021

Stefanie Siegenthaler
Bild: Harald von Mengden

 

Martina Eisenegger - SMM 2021

Martina Eisenegger
Bild: win4, Kaspar Schweizer

 

Angelina Winiger  - SMM 2021

Angelina Winiger
Bild: Harald von Mengden

 

Die Zürcherinnen begannen am Stufenbarren leider gleich mit mehreren Patzern. Eine Note konnte gestrichen werden, doch eine Übung mit Sturz musste in die Wertung aufgenommen werden. Einzig Angelina Winiger kam ohne Schnitzer durch die Übung. Die 13-Jährige überzeugte gar mit der schwierigsten Übung der ganzen Konkurrenz – 11,800 (Schwierigkeit 4,6). Auch Teamleaderin Stefanie Siegenthaler konnte ihre Übung nicht durchziehen, kam aus dem Rhythmus und musste vom Gerät. Zum ersten Mal zeigte sie an einem Wettkampf den ‘Hindorff’, eine freie Felge am oberen Holmen mit Kontergrätsche. «Mein Hauptziel war meine neue Übung zu zeigen. So gesehen bin ich glücklich, dass ich den Hindorff geschafft habe, der Rest ging leider in die Hose, was mich natürlich schon auch etwas ärgert», erklärte die 23-Jährige. «An der WM will ich durchkommen.» Die Zürcherinnen gaben jedoch nicht auf und kämpften sich zurück und steigerten sich von Durchgang zu Durchgang. Am Balken und Boden ging Angelina Winiger als Erste ans Gerät und überzeugte auch hier mit schönen und sturzfreien Übungen. «Das war mein Wunsch jeweils beginnen zu dürfen, wenn ich direkt nach dem Einturnen ans Gerät kann bin ich ruhiger und kann anschliessend den anderen zusehen», so die Horgenerin. Zum ersten Mal für Zürich 1 in der NL A am Start war Lou-Anne Citherlet (Kutu Neerach). Die 14-Jährige ärgerte sich, dass ihr der Balkenaufgang nicht glückte, ansonsten war sie zufrieden: «Es war schon sehr cool für dieses Team zu turnen mit drei «Magglingern» im Team.» Leider hatte auch Martina Eisenegger zwei Stürze am Balken zu verzeichnen. Eine Note konnte gestrichen werden, doch eine Übung mit zwei Stürzen musste in die Wertung aufgenommen werden.

Lou-Anne Citherlet - SMM 2021

Lou-Anne Citherlet
Bild: Harald von Mengden

 

Kim Bernhardsgrütter - SMM 2021

Kim Bernhardsgrütter
Bild: Harald von Mengden

 

Chiara Altorfer - SMM 2021

Chiara Léonie Altorfer
Bild: Harald von Mengden

 

Vorbild für jüngere
Ebenfalls zum ersten Mal im Team Zürich 1 war die 13-Jährige Kim Bernhardsgrütter. Hinzu kam, dass sie «nur» für den Sprung im Einsatz war und dieser dann noch das letzte Gerät im Programm war. Was bedeutete fast zwei Stunden auf den Einsatz warten. «Es war eine grosse Ehre im Team 1 zu stehen. Ich fieberte mit den andren mit, musste aber auch aufpassen, dass ich meinen Einsatz nicht verpasse und rechtzeitig bereit bin.» Die Russikerin wurde den Erwartungen gerecht und lieferte die beste Sprungnote fürs Team. «Stefi ist schon ein grosses Vorbild, mein Ziel ist es auch Mal an einer WM zu turnen», erzählte Bernhardsgrütter.

Derweil fühlt sich die Teamleaderin fast ein wenig geschmeichelt. «Es ist herzig, wie sie fragen: ‹Wie machst du das? Du bist gar nicht nervös.› Dabei brodelt es in mir. Es ist aber eine coole Erfahrung zu sehen, dass nicht mein Turnen sie am meisten beeindruckt, sondern mein Verhalten», so Siegenthaler. Nicht zuletzt für solche Erlebnisse ist eine SMM da. «Es war sehr cool im Team zusammen zu turnen», sagte Chiara Léonie Altorfer. Martina Eisenegger genoss die Atmossphäre im Team und in der AXA Arena. «Mit meinem ersten Teil Barren und Balken bin ich nicht zufrieden und auch den zweiten Teil könnte ich eigentlich besser», erklärt sie. Die 16-Jährige hofft, dass sie noch in diesem Jahr zeigen kann, was sie kann. Sie hofft, dass sie am 3. November 2021 am Memorial Arthur Gander turnen darf. Die 16-Jährigen Eisenegger und Altorfer gehören dem erweiterten Nationalkader an und hoffen auf die Aufnahme ins Nationalkader. Grosses Ziel ist die Teilnahme an den Europameisterschaften im August 2022 in München.

Zwei Mal Gold und Aufstieg

Grosse Freude beim Team Zürich 2
Grosse Freude über den Sieg in der NL B
Bild: Harald von Mengden

Den Traum EM und WM Teilnahme hegen auch die jüngeren. Dass diese Potential haben konnte in Winterthur bestaunt werden. Das Team Zürich 2 mit Fiona Paula Müller, Kea Walser, Gina Isabella Altorfer (alle drei Turnsport TV Rüti) und Matilda Pohl (TV Opfikon-Glattbrugg) siegte in der NL B mit 6,5 Punkten souverän und steigen in die Nationalliga A auf. Im nächsten Jahr finden die SMM Ende September 2022 in Bülach statt. Es freuen sich alle schon sehr darauf, dass dann Zürich vor Heimpublikum mit zwei Team in der höchsten Stufe vertreten sein wird.

Auch in der NL C brillierten die Turnerinnen aus Zürich. Das Team Zürich 3 mit Gianna Verrilli (Kutu Oerlikon), den Bülacherinnen Nina Filipovic und Anna Nemeth, Jamina Brenner (Satus Uster), Sarah Graf (Kutu Weiningen) und Sofia Kaspar (Kutu Oerlikon) siegten in Winterthur und dürfen 2022 in Bülach in der NL B starten.

Renate Ried

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