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Zürcher Kunstturnerinnentage und 25. Züri-Oberland Cup, 21./22. Mai 2022 in Uster

Frischer Wind an den Zürcher Kunstturnerinnentagen

Die Zürcher Kunstturnerinnentage vom 21./22. Mai in der Sporthalle Buchholz in Uster fanden dieses Jahr im Rahmen des 25. Züri-Oberland Cups statt. Dabei vermochten die Zürcher Turnerinnen zu überzeugen.

Stefanie Siegenthaler Kunstturnen Hinwil
Stefanie Siegenthaler
Bild: Susan Schwaller

Lou-Anne Citherlet Kantonalmeisterin P5
Lou-Anne Citherlet
Bild: Annick Gebert

Fiona Müller Kantonalmeisterin P4
Fiona Müller
Bild: Annick Gebert

Kim Bernhardsgrütter
Kim Bernhardsgrütter
Bild: Roger Renner

Es war bereits kurz vor Mitternacht als Stefanie Siegenthaler zuoberst aufs Podest stieg und als Siegerin der Kategorie P6 glücklich in das immer noch zahlreich anwesende Publikum strahlte. Siegenthaler (Kunstturnen Hinwil) zeigte zwar im Wettkampf keine Höchstschwierigkeiten, dies war aber auch nicht geplant, da sich die Turnerinnern des Schweizerischen Nationalteams im Trainings-Aufbau befinden. Das grosse Ziel ist die Europameisterschaft vom August in München. Die Übungen der Bertschikerin waren aber durchwegs sauber und sicher geturnt. Ihre in der Vorwoche umgestellte Barren-Übung klappte sehr gut und am Boden wusste sie mit ihrer ausdrucksstarken und eleganten Art sowohl das Publikum als auch die Kampfrichterinnen zu begeistern. Sie siegte überlegen vor Chiara Altorfer (TV Rüti), welche in letzter Zeit mit Verletzungen zu kämpfen hatte und den ersten kompletten Wettkampf seit zwei Jahren turnte. Sie war mit ihrer Leistung zufrieden und sieht sich auf dem richtigen Weg. Dieser Optimismus und die positive Einstellung war unter den Turnerinnen des Nationalkaders richtiggehend spürbar. Der neue Trainerstab rund um Wendy Bruce-Martin setzt eine erste Duftmarke und die ist äusserst positiv. Die Turnerinnen wirken einerseits sehr fokussiert und engagiert, es herrscht aber andererseits eine Lockerheit im Team, die man bis anhin nicht kannte. Es wird auch während dem Wettkampf gelacht und selbst wenn eine Übung nicht nach Wunsch verlief, wird man geherzt. Siegenthaler bestätigt diesen Eindruck: «Die Stimmung im Team ist super, wir spüren eine grosse Unterstützung durch Wendy und den Trainerstab.»

In der Kategorie P6 Amateur wurde Chiara Betschart (TV Oerlikon) hinter Céline Sidler (TV Küssnacht SZ) zweite und verpasste den Tagessieg am Sprung. Die Kategorie Open war mit vielen internationalen Turnerinnen besetzt, wobei vor allem die Holländerinnen auf sich aufmerksam machten. Das «Open» wurde dann mit Eve de Ruiter auch von einer Teilnehmerin aus Utrecht gewonnen.Weniger glücklich verlief der Wettkampf für die Ustermerin Kim Bernhardsgrütter (RLZ ZH/Satus Uster). Sie startete bereits leicht handicapiert in den Wettkampf, weil sie sich beim Einturnen am Sprung den Fuss verdrehte. Ein Sturz am Balken nach einer sonst sauber geturnten Übung schmälerte schon am zweiten Gerät ihre Chancen auf den Sieg in der Kategorie P5. Sie beendete den Wettkampf auf dem 5. Platz. Ihre Teamkollegin Lou-Anne Citherlet (RLZ ZH/Kutu Neerach) wurde Dritte und zusätzlich Zürcher Kantonalmeisterin. Citherlet startete am Stufenbarren, wo sie ihre mit hohen Schwierigkeiten gespickte Übung flüssig und ohne Patzer durchturnte. Nach einer sicher vorgetragenen Balken-Übung avancierte ihr Boden-Vortrag zu einem echten Highlight des Samstagnachmittags. Der Kampf um einen der begehrten Startplätze für das Olympische Sommerfestival der Europäischen Jugend (EYOF) im Juli in der Slowakei sowie für die Juniorinnen EM vom August in München ist auf jeden Fall lanciert und dürfte an den Schweizer Meisterschaften vom 24./25. Juni 2022 in Montreux in eine nächste Runde gehen.

Um 16.55 Uhr werden die beiden Kategorien P5 und P4 ihren Wettkampf austragen. Kim Bernhardsgrütter (Satus Uster/RLZ ZH) darf in der Kategorie P5 aufgrund der bisherigen Ergebnisse dieser Saison als Favoritin gehandelt werden, allerdings ist das Teilnehmerinnenfeld stark besetzt und die Tagesform wird einen entscheidenden Faktor spielen. Bernhardgrütter’s grosses Saison-Ziel ist die Teilnahme an dem Olympischen Sommerfestival der Europäischen Jugend (EYOF) vom 24. – 30. Juli 2022 in Banska Bystrica (SVK). Mit einem perfekten Wettkampf in Uster würde sie diesem Ziel ein Stück näherkommen. In der Kategorie P4 fällt Kea Walser (TV Rüti), welche zuletzt eine starke Form zeigte, verletzungsbedingt aus. Neben der grossen Dominatorin Lia Schumacher (RLZ AG/Lenzburg) darf sich Mathilda Pohl (TV Opfikon-Glattbrugg/RLZ ZH) durchaus Hoffnungen auf das Podest machen.

Packendes Duell im P4
Hochspannend verlief der Wettkampf in der Kategorie P4, wo sich Mathilda Pohl (RLZ ZH/TV Opfikon-Glattbrugg) und Fiona Müller (TV Rüti) ein Duell auf höchstem Niveau lieferten. Dabei legte Pohl mit einer nahezu perfekten Balkenübung und einer Note von 16,15 die Latte hoch. Pohl turnte vom Schwierigkeitsgrad her in einer eigenen Liga und reihte Flic-Flac’s und Salti’s mit atemberaubender Sicherheit auf den nur 10 cm breiten Balken. An ihrem letzten Gerät, dem Stufenbarren, musste sie jedoch einen Sturz hinnehmen und turnte nicht ganz so sauber wie gewohnt. Und so ging der Titel der Kantonalmeisterin und der Sieg in der Kategorie P4 an Müller, welche Pohl mit konstant guten Leistungen zum Schluss noch abfangen konnte. Mit grossem Vorsprung gewann die Bülacherin Anna Nemeth die Kategorie P4 Amateur und durfte sich somit auch als Zürcher Kantonalmeisterin feiern lassen. Nemeth turnt ausserordentlich ausdrucksstark und mit viel Power.

Giulia Zünd (RLZ ZH/Satus Uster) konnte am Sonntagnachmittag die Kategorie P3 gewinnen und den Titel der Zürcher Kantonalmeisterin für sich beanspruchen. Zünd startete am Stufenbarren denkbar schlecht mit einem Sturz am unteren Holmen, dank den sauber geturnten Schwierigkeiten, erreichte sie dennoch die Note 13,40. Am Balken und am Boden turnte Zünd gewohnt sicher und graziös, die Kampfrichterinnen belohnten sie mit hohen Wertungen, so dass sie nach dem gestanden Sprung als Siegerin feststand. Auf dem Podest standen zudem Francesa Savo (RLZ AG/Kutu Urdorf) und Alia Bolliger (RLZ ZH/TV Wädenswil), welche mit zwei Stürzen am Balken einen möglichen Sieg vergab.

Hoffnungsvolle Nachwuchsturnerinnen
Erfreulich verlief der Wettkampf aus Zürcher Sicht in der Kategorie P2. Loa Walser (TV Rüti) gewann vor Finja Frehner (RLZ ZH/Satus Uster) und Emma Schwaller (RLZ ZH/Satus Uster). Dabei turnten die drei jungen Turnerinnen mit Jahrgang 2012 ihre Übungen mit einer erstaunlichen Körperbeherrschung. In der Kategorie P1 war der Kanton Zürich ebenfalls auf dem Podest vertreten und zwar mit Eleonor Maget (RLZ ZH/Kutu Oerlikon) und Zoey Murer (RLZ ZH/TV Wädenswil) gleich auf den ersten beiden Rängen. Auch bei den Kleinsten, den Turnerinnen des EP’s, zeigt die Rangliste, dass man in Zürich guten Grund hat, positiv in die Kunstturnerinnen-Zukunft zu schauen. Eline Mächler (2.), Samoa Roth (5.), Melina Müller (7.) und Naomi Velazquez Roman (8.) trainieren alle beim TV Rüti und träumen bestimmt davon, einmal bei den ganz Grossen mitturnen zu können.

Text: Pam Brägger

Resultate

 

Kantonalmeisterinnen 2022

P6 Stefanie Siegenthaler, Kutu Hinwil
P5 Lou-Anne Citherlet, Kutu Neerach
P4 Fiona Müller, TV Rüti
P4A Anna Nemeth, TV Bülach
P3 Giulia Zünd, SATUS Uster
P2 Loa Walser, TV Rüti
P1 Eleonor Maget, Kutu Oerlikon

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