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Schweizer Meisterschaften Kunstturnen Junioren (SMJ) 4./5. Juni 2022 in Lugano

Medaillen in allen Programmen

Die Zürcher Junioren streichen an Schweizer Meisterschaften Kunstturnen der Junioren in Lugano mehr als einen Drittel des gesamten Edelmetalls ein. Der eifrigste Sammler war Omar Ateyeh, der fünf Medaillen gewann.

Insgesamt gingen 21 Medaillen an Zürcher Kunstturner - davon vier goldene. Somit gelich viele Medaillen, wie im letzten Jahr, dabei fehlten die P6 Junioren. Die höchste Juniorenkategorie P6 wird in diesem Jahr zum ersten Mal nicht im Rahmen der SMJ, sondern anlässlich der SM Kunstturnen vom 25./26. Juni in Montreux ausgetragen. Der Cheftrainer des Regionalen Leistungszentrums (RLZ) in Rümlang Christian Grossniklaus ist sehr zufrieden. «Es zeigt, dass wir eine gute Vorbereitung gemacht haben und am Tag X bereit waren. Wir haben in allen Programmen Medaillen geholt, schön eine solche Breite zu haben.»

Eindrückliche Breite
Im P5 waren von den 20 Turner am Start zehn aus dem Kanton Zürich! Acht, die im RLZ Rümlang trainieren und zwei Turner aus dem Trainingszentrum Winterthur. Der Aaraguer Ben Schumacher und Omar Ateyeh (TV Opfikon-Glattbrugg) lieferten sich einen spannenden Kampf um den Titel. Janic Fässler (TV Wädenswil), Titelverteidiger im P5, konnte verletzungsbedingt nicht alle Geräte turnen. Am Ende siegte der Aargauer. Omar Ateyeh, der 2021 Bronze geholt hatte, durfte sich in diesem Jahr über Silber freuen. Julian Pitsis (TV Opfikon-Glattbrugg) zeigte einen starken Mehrkampf und gewann, obwohl im ersten Jahr im P5 turnend, die Bronzemedaille. Auf Rang vier folgte Luis Brandenberger (TV Henggart) und als Achter erturnte sich Adam Ateyeh (TV Opfikon-Glattbrugg) eines der begehrten Schweizer Meisterschaft Diplome. Stark war auch die Ausbeute der Anzahl Gerätefinalisten: 18 Finals von total 36 holten sich die Zürcher, es resultierten zehn Medaillen.

Omar Ateyeh am Barren

P5 Omar Ateyeh (TV Opfikon-Glattbrugg)
Bild: Martin Rulsch

 

Julian Pitsis am Reck

P5 Julian Pitsis (TV Opfikon-Glattbrugg)
Bild: Martin Rulsch

 

Lars Schlatter am Boden

P4 Lars Schlatter (TV Bülach)
Bild: Martin Rulsch


Omar Ateyeh konnte sein Palmarès mit vier Medaillen ergänzen. Er erturnte sich Gold am Pauschenpferd, an den Ringen, Silber am Reck und Bronze am Boden. «Ich bin vor allem glücklich, dass mir die Pferdübungen an beiden Tagen geglückt ist und ich mit einer Goldmedaille belohnt wurde.» In der Tat ist er dort eine Klasse für sich. Virtuos wanderte er vorwärts und rückwärts auf den Händen über den Pferdrücken und die Pauschen. Er erhielt dafür eine absolute Topnote von 17,166 (9,1) und einen Extra Applaus des Schweizer Nachwuchscheftrainers Domenico Rossi. Als Zugabe hat er sich damit als erst 15-Jähriger für den U18-Länderkampf GER-SUI-GBR-FRA am 18. Juni in Hannover qualifiziert. Damit rückt er seinem grossen Ziel, dem begehrten Startplatz an der Junioren-EM im August in München ein grosses Stück näher. Für Julian Pitsis gab’s zudem Silber am Barren und Bronze am Pferd. Silber umhängen lassen durften sich Luis Brandenberger (Pferd) und der Wädenswiler Quinn Müller (Boden). Mit Bronze ausgezeichnet wurden Janic Fässler (Ringe) und der Bülacher Nick Reuling (Barren).

Gold in der Teamwertung
Im P4 gab’s Gold im Team für Lars Schlatter (TV Bülach), Ben Wolfer (TV Henggart) und Gabriel Borrego Iglesias (TV Opfikon-Glattbrugg), hinzu kommt Silber im Mehrkampf für Lars Schlatter. Die Leistung von Lars Schlatter ist hoch einzuschätzen, da er in der Vorbereitung mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Zum Saisonhöhepunkt konnte er sich enorm steigern, was seine Qualitäten zeigt. Ben Wolfer konnte leider nicht sein ganzes Potential ausschöpfen und wurde unter seinem Wert geschlagen. Er erturnte sich als Siebter ein SM-Diplom. Ebenfalls ein Diplom gab’s für Lewin Doll (TV Rüti).

Leo Drake am Pferd

P3 Leo Drake (TV Opfikon-Glattbrugg)
Bild: Martin Rulsch

 

Leano Frangao am Boden

P2 Leano Frangao (TV Rüti)
Bild: Harald von Mengden

 

Livio Rebsamen am Pilz

P1 Livio Rebsamen (TV Wetzikon)
Bild: Harald von Mengden


Im P3 war bereits im Vorfeld klar, dass es mit dem Aargauer Davide Krättli einen sehr starken Konkurrenten auf Gold gab. Hinter ihm lieferten sich die Zürcher Leo Drake (TV Opfikon-Glattbrugg), Lars Holzer (KTV Dietikon) und Alassane Böhm (TV Wädenswil) einen spannenden Wettkampf um die zwei verbleibenden Medaillen. Leo Drake konnte nach einer positiven Saison in guter Form starten und lieferte einen konstanten Wettkampf. Er war besonders glücklich über seine Leistung am Pauschenpferd und seinen ersten Sprung (Überschlag Salto vorwärts). «Ich war sehr nervös und dennoch habe ich sehr gut geschlafen in der Nacht zuvor», äusserte sich Leo Drake, um so grösser war seine Freude über die erturnte Silbermedaille. Lars Holzer kämpfte nebst gegen seine Gegner vor allem mit einer schmerzhaften Entzündung am Ellenbogen und mit einer Erkältung. «Der Barren, mein Lieblingsgerät, machte mir in Sachen Medaille fast einen Strich durch die Rechnung», so Lars Holzer. Hier, am letzten Gerät, musste er einen Sturz in Kauf nehmen und somit um seinen Podestplatz zittern. Am Ede klassierte sich Holzer (77,383) knapp vor Alassane Böhm (77,350) auf dem dritten Platz. Das Trio sicherte sich nach 2021 im P2 erneut den Mannschaftssieg und somit die Goldmedaille im P3.

Im P2 (Altersklasse 11 Jahre) stand ebenfalls ein starkes Team am Start, welche alle ein enormes Potential für die Zukunft aufweisen. Der Wettkampf verlief etwas durchzogen, es schlichen sich immer wieder Fehler ein. Das Resultat darf sich dennoch sehen lassen. Leano Fangao (TV Rüti) erturnte sich Silber, Vierter wurde Timon Heller (TV Bülach) und Glen Müller (TV Rüti) Sechster, zudem gab’s Teamsilber.

Im P1 gewann Livio Rebsamen (TV Wetzikon) Silber im Mehrkampf sowie Silber im Team zusammen mit den beiden Rütener Samuel Ritchie und Nelio Frangao. «Ich bin besonders stolz auf meine Barrenübung», erklärte Rebsamen. Er erhielt dafür die hohe Note von 13,550 Punkte, was zugleich die beste Barrennote aller P1 Turner war. Selbstkritisch ergänzte Rebsamen: «Nicht so zufrieden bin ich mit meinen Ständen, die Landungen kann ich besser.» Der zehnjährige denkt bereits daran, was er verbessern kann, vor allem freut er sich nun darauf neue Elemente zu lernen.

Text: Renate Ried
Bilder: Harald von Mengden, altenwoga-foto.ch und Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

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