Logo Zürcher Turnverband

Logo Zürcher Turnverband

Schweizer Meisterschaften Kunstturnen Juniorinnen 11./12. Juni 2022 Utzenstorf

Zehn Medaillen für Zürcher Kunstturnerinnen

An der SM der Juniorinnen sind nur die besten Turnerinnen der Schweiz zugelassen. An verschieden Wettkämpfen der laufenden Saison galt es sich von der besten Seite zu zeigen, um einen der begehrten Startplätze zu ergattern. Insgesamt erturnten sich die Zürcherinnen mit zehn Medaillen, ein Drittel des Edelmetalls.

Aufholjagd hat sich ausbezahlt
Der Auftakt in den Wettkampf im Programm 4 gelang Fiona Müller (TV Rüti) alles andere als nach Wunsch. Dabei durfte sie an ihrem Lieblings- und Paradegerät Stufenbarren beginnen. Die Übung missriet völlig, sie musste mehrmals vom Gerät. «Am liebsten wäre ich einfach nach Hause gegangen», gestand die 13-Jährige. Auch Matilda Pohl (TV Opfikon-Glattbrugg) musste zum Auftakt einen Dämpfer verkraften, auch sie wurde am Stufenbarren unter Wert geschlagen. Dabei hatten sich die Zürcherinnen zum Ziel gesetzt eine Teammedaille zu gewinnen. Dank der Motivation der Trainer und ihren Kolleginnen starteten die Turnerinnen eine eindrückliche Aufholjagd. Zum ersten Mal in der Saison zeigte Fiona Müller einen sturzfreie Balkenübung, auch der Sprung und Boden glückte. Matilda Pohl überzeugte am Boden mit einer originellen und ausdrucksstarken Kür. Insbesondere als der 13-Jährigen die Bahn mit dem Doppelsalto rückwärts gehockt glückte, war ihr die Erleichterung anzusehen. Strahlend turnte sie weiter und fand Zeit mit den Kampfrichterinnen und dem Publikum zu kokettieren. Trotz wichtigsten Wettkampfs der Saison wagten die Mädchen auch Neues. So auch Anouk Portmann (TV Wädenswil): Am Sprung zeigte sie zum ersten Mal einen Tsukahara gebückt. Am Ende wurde Fiona Müller ausgezeichnete Dritte. «Ich bin mega glücklich, damit habe ich überhaupt nicht mehr gerechnet», so eine strahlende Fiona Müller. Matilda Pohl (Rang 6) und Anouk Portmann (Rang 8) wurden mit einem SM-Diplom belohnt. Als sich die Mädchen dann bei der Teamwertung die Silbermedaille umhängen lassen durften war definitiv klar, dass sich das Weiterkämpfen und die Aufholjagd ausbezahlt hat.
«Der Team-Spirit war von Beginn an auf einem hohen Level und hat sich im Laufe des Wettkampfs gesteigert. Die Athletinnen konnten sich nach einem holprigen Start sehr gut fokussieren und einen ruhigen Wettkampf mit tollen individuellen Ziel-Erreichungen beenden», so David Mau, der neue Cheftrainer Kutu Frauen des ZTV und ergänzte: «Die Athletinnen dürfen Fehler machen, denn durch Fehler lernen wir gemeinsam im Team um bei den Grossanlässen möglichst gute Leistungen zu erzielen.»

Fiona Müller am Balken

Fiona Müller (TV Rüti)
Bronze P4

 

Francesca Savo am Sprung

Francesca Savo (Kutu Urdorf)
Gold P3

 

Alia Bolliger TV Wädenswil

Alia Bolliger (TV Wädenswil)
Bronze P3


Zwei Mal Gold und einmal Bronze
Francesca Savo (Kutu Urdorf) wurde ihrer Rolle als Favoritin im P3 gerecht. Als erste der Qualifikation zeigte sie auch in Utzenstorf eine konstante Leistung an allen Geräten. Insbesondere der Stufenbarren gelang ihr sehr gut, die Note 14,4 war zugleich der höchste erturnte Wert aller P3 Turnerinnen. Alia Bolliger (TV Wädenswil) und Giulia Zünd (Satus Uster) zeigten drei gute Durchgänge, beim Schlussgerät Stufenbarren spielten dann leider die Nerven nicht mehr ganz mit. Am Ende siegte Francesca Savo mit mehr als einem Punkt Vorsprung und durfte sich als Schweizer Meisterin P3 küren lassen. Bronze ging an Alia Bolliger und Giulia Zünd wurde ausgezeichnete fünfte. Wie im Jahr zuvor im P2 durften Bolliger, Savo und Zünd in der Teamwertung für den ZTV zuoberst aufs Podest steigen!

Anna Nemeth (Kutu Bülach) hatte im P4 Amateur leider das Glück nicht auf ihrer Seite. Sie verpasste als Neunte das begehrte SM-Diplom der besten Acht knapp und auch im Team zusammen mit Sofia Kaspar und Lilica Ishibashi (beide Kutu Zürich-Oerlikon) resultierte der undankbare vierte Rang.

Emma Schwaller Balken

Emma Schwaller (Satus Uster)
Gold P2

 

Finja Frehner am Boden

Finja Frehner (Satus Uster)
Silber P2

 

Eleonor Maget (Kutu Zürich-Oerlikon)

Eleonor Maget (Kutu Zürich-Oerlikon)
Gold P1


Zürcher Dominanz beim Nachwuchs
Im P2 lieferten sich die beiden Turnerinnen des Satus Uster Finja Frehner und Emma Schwaller ein spannendes Duell mit dem besseren Ende für Schwaller. Emma Schwaller zeigte einen nahezu fehlerfreien Wettkampf. Frehner erturnte sich an drei Geräten die Bestnote, doch der Zitteebalken wurde ihr zum Verhängnis, gleich mehrmals musste sie den 10cm breiten Balken verlassen und erhielt dafür nur die 27. beste Note. Dank dem Polster von den anderen drei Geräten reichte es zu Silber. In der Teamwertung gab’s dann doch noch Gold zusammen mit Schwaller und Loa Walser (TV Rüti). Das ausgezeichnete Resultat rundete Malin Oehler (TV Rüti) mit dem fünften Diplomrang ab.

Im Programm 1 siegte Eleonor Maget (Kutu Zürich-Oerlikon) und bestätigte damit ihren ersten Platz der Qualifikationsliste souverän. Jael Iselin (Kutu Urdorf) turnte einen hervorragenden Wettkampf. Am Ende fehlten ihr winzige 0,055 Punkte auf den Podestplatz. Stolz auf ihr Diplom als Vierte war sie, dennoch „fuxten“ sie die wenigen Tausendstel. «Nächstes Mal strecke ich die Füsse noch mehr», meinte sie mit einem Grinsen im Gesicht. In Zoey Murer (TV Wädenswil) Übungen schlichen sich leider einige Fehler ein, so dass nicht ganz an ihre Erfolge der Saison anknüpfe konnte und mit Rang 9 vorliebnehmen musste. In der Teamwertung durfte sie sich dann zusammen mit Eleonor Maget und Elena Dimitri (Kutu Zürich-Oerlikon) doch noch eine Medaille umhängen lassen und es war gar die goldene!

Text: Renate Ried
Bilder: Thomas Renner

Resultate