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Schweizer Meisterschaften Kunstturnen 25./26. Juni 2022, Montreux

Silber für Raubal und Bronze für Siegenthaler

An den Schweizer Meisterschaften im Kunstturnen erturnt sich Ian Raubal Silber und Stefanie Siegenthaler Bronze im Mehrkampf. Medaillen gab’s auch für Dominic Tamsel und die Juniorinnen Angelina Winiger und Lou-Anne Citherlet.

Die Mehrkampf-Titel in der Elite gingen an die Thurgauerin Lilli Habisgreuter sowie den Aargauer Noe Seifert. Ian Raubal (TV Opfikon-Glattbrugg) holt sich überraschend Mehrkampf-Silber. «Damit habe ich nicht gerechnet. Die Rangierung stand für mich überhaupt nicht im Vordergrund », sagte der Juniorenmeister von 2019. Ian Raubal startete an seinem Zittergerät Pauschenpferd ohne Sturz in den Wettkampf. Was für ihn sehr wichtig war. «Ich weiss wo meine Stärken und Schwächen sind. Und Pferd ist sicher mein schwächstes Gerät.» Mit 11,866 Punkten reihte er sich als Elfter ins Klassement ein. Von nun an rollte der 21-Jährige in einem spannenden Mehrkampf das Feld von hinten auf. Vor dem sechsten und letzten Durchgang lag er bereits auf Rang 4. Er überzeugte mit einer guten Bodenübung und übernahm die Führung. Von nun an hiess es warten. Die Konkurrenz zeigte weniger Nervenstärke und musste das Gerät Reck bzw. Pauschenpferd unfreiwillig verlassen. Nur Noe Seifert erturnte sich am End mehr Punkte als Raubal, der dank seines sturzfreien Wettkampfs mit Silber belohnt wurde. Mit diesem ausgezeichneten Resultat rückt das Ziel einen Startplatz an der EM in München zu bekommen ein grosses Stück näher. In den Diplomrängen klassierte sich Moreno Kratter (TV Rüti) auf Rang 5 und Dominic Tamsel (TV Wädenswil) auf Rang 8.

Bei den Turnerinnen hatte sich Stefanie Siegenthaler (Kutu Hinwil) viel vorgenommen. Der Wettkampf verlief zwar sturzfrei, doch diverse Patzer schlichen sich ein. Über Bronze mochte sich daher nicht recht freuen. Im Mehrkampf wurde Chiara Altorfer (TV Rüti) Vierte und die 16-Jährige Aimée Meyer, die das erste Jahr in der Elitekategorie turnt Sechste. Für Chiara Altorfer war der Wettkampf besonders emotional für längere Zeit war dies ihr letzter Wettkampf in der Schweiz. Im Sommer geht sie in die USA, sie erhielt ein College Stipendium. «Ich genoss die Atmosphäre und vor allem meinen Teamkolleginnen. Ich werde dies vermissen, freue mich aber sehr auf die USA», so die 17-Jährige.

Ian Raubal am Reck

Ian Raubal (TV Opfikon-Glattbrugg)

 

Stefanie Siegenthaler am Stufenbarren

Stefanie Siegenthaler (Kutu Hinwil)

 

Dominic Tamsel am Pauschenpferd

Dominic Tamsel (TV Wädenswil)


Am Sonntag in den Gerätefinals erturnte sie sich Stefanie Siegenthaler Silber am Stufenbarren und Bronze am Balken. Doch auch hier nicht mit perfekten Übungen. «Irgendwie war an diesen Tagen der Wurm drin. Es waren Patzer, die mich ärgern», so die 24-Jährige und schiebt nach: «Es gibt auch Dinge auf die ich stolz bin.» So glückte ihr ein neuer Balkenaufgang und die Boden-Choreografie macht ihr sichtlich Spass. Siegenthaler freut sich auf die nächsten Anlässe um Fehler auszumerzen. Die nächste Gelegenheit ist bereits diesen Samstag, 2. Juli an der Austrian Team Challenge in Linz.
Mit drei Medaillen in den Gerätefinals – Pauschenpferd Gold, Barren Silber und Ring Bronze entschädigte sich Dominic Tamsel für den nicht fehlerfeien Mehrkampf.

Bei den Amateurinnen erreichte Chiara Betschart (Kutu Zürich Oerlikon) den ausgezeichneten vierten Rang im Mehrkampf.

Zum ersten Mal fand die oberste Kategorie der Junioren am selben Anlass statt.
Die Zürcher Juniorinnen Lou-Anne Citherlet (Kutu Neerach) und Angelina Winiger (TV Horgen) starteten am Boden. Das Zusammenspiel von temporeichen akrobatischen Bahnen und tänzerischen Elementen überzeugten. Später am Abend erhielten die beiden ein grosses Kompliment einer Kampfrichterin: «Es macht Spass euch zu zusehen, grossartig wie ihr die Musik auch mit der Mimik interpretiert.» Nach dem zweiten Durchgang Sprung lag Winiger an der Spitze des Zwischenklassements. Der Stufenbarren glückte beiden leider nicht fehlerfrei, was besonders Winiger ärgerte, zeigte sie doch die schwierigste Übung aller Juniorinnen. Beim anschliessenden Balken, war wohl der Ärger noch nicht ganz verflogen, sodass sie vom Gerät musste. Citherlet kam bis auf ein paar Wackler durch, die Erleichterung war ihr anzusehen. Citherlet wurde Vierte und Winiger Fünfte. Bester Zürcher Junior wurde Nico Oberholzer (TV Opfikon-Glattbrugg) als Zwölfter.

Angelina Winiger am Balken

Angelina Winiger (TV Horgen)

 

Lou-Anne Citherlet am Boden

Lou-Anne Citherlet (Kutu Neerach)

 

Nico Oberholzer am Barren

Nico Oberholzer (TV Opfikon-Glattbrugg)


Am Sonntag in den Gerätefinals durften sich Winiger und Citherlet die erhofften Medaillen umhängen lassen. Dieses Mal gelang Angelina Winiger die schwierige Balkenübung mit u.a. Salto seitwärts und der Serie Flic – Spreizflic. Die hohe Note 12,00 (4,8) reichte für Gold, zudem gab’s Bronze am Boden. Citherlet erturnte sich Silber am Balken und Bronze am Sprung. Für die Qualifikation in allen vier Finals wurde Citherlet zudem mit einem Aufgebot an die Austrian Team Challenge in Linz belohnt. Ein wichtiger Schritt hinsichtlich eines Startplatzes an der Junioren EM in München.

Nico Oberholzer qualifizierte sich für zwei Gerätefinals. «Cool, habe ich das geschafft, v.a. am Boden bin ich überrascht, Sprung habe ich gehofft», erklärte Oberholzer. Er erturnte sich zwei Mal einen fünften Rang und damit ein SM-Diplom. Ebenfalls ein Diplom als Sechster am Boden erhielt Carlo Riesco (TV Wädenswil). Die beiden jungen Turner (Jg. 2006) konnten an dieser SM wichtiger Erfahrungen sammeln. Bis auf ganz wenige Ausnahmen erturnten sich bei den Junioren alle Podestplätze die Turner mit Jahrgang 2004.

Text: Renate Ried
Bilder: Thomas Ditzler

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