Zürcher Kantonale Geräteturnerinnentage, 9./10. Juli 2022 in Niederhasli
Bis zum letzten Gerät spannend
In der Königsklasse K7 lieferten sich die drei Favoritinnen Ladina Kropf (TV Wädenswil), Jasmin Oberli (TV Regensdorf) und Gabriela Ruckstuhl (TV Neue Sektion Winterthur) ein extrem spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach dem Startgerät Reck lagen sie einen Zehntel auseinander, nach zwei Gerät waren sie ex-aequo, nach den Ringen 0,15 Punkte auseinander. Der Sprung musste die Entscheidung bringen. Für Gabriela Ruckstuhl (TV Neue Sektion Winterthur), die als erste ans Gerät musste eine schwierige Situation, da sie wegen einer Bänderverletzung erst letzte Woche wieder Sprung trainieren konnte. Für den erste Sprung erhielt sie nur 8,25 Punkte. Doch sie gab nicht auf: «Ich sagte mir egal, danach muss ich nur noch aus der Halle laufen», gestand sie lachend. Es resultierte ein 9,2, was zugleich die höchste Sprungnote war. Da jedoch der Durchschnitt der beiden Sprünge zählt, war für die Konkurrenz noch alles offen. Auch Jasmin Oberli war gefordert, da Sprung ihr ‘schwächstes’ Gerät ist. Sie zeigte zwei solide Sprünge, jedoch ohne Exploit (8,65/8,70). Ladina Kropf hingegen gilt als gute Springerin, dieser Nervenkitzel forderte jedoch auch sie. Sie erhielt die Noten 9,10 und 8,70 und konnte äusserst knapp an den beiden vorbeiziehen. Sie siegte mit 0,075 Punkten Vorsprung auf Oberli. Ruckstuhl wurde Dritte mit 0,05 Punkten Rückstand auf Silber. «Ich war zuerst schon etwas verunsichert über die tiefen Sprungnoten, habe aber dann gesehen, dass ja alle tief sind.», äusserte sich Kropf nach der Rangverkündigung und ergänzte, «der Wettkampf war mega spannend, auch für uns, da wir nicht gewusst haben, wie es rauskommt.»
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Ladina Kropf (TV Wädenswil) |
Jasmin Oberli (TV Regensdorf) |
Gabriela Ruckstuhl (TV Neue Sektion Winterthur) |
Im K6 siegte diesmal Seraina Kropf (TV Wädenswil) vor Mia Hodel (TV Effretikon) und Eva Bünter, ebenfalls Wädenswil. Auch hier gab der Sprung den Ausschlag. Seraina Kropf war in der dritten und letzten Abteilung die letzte Springerin und überzeugte mit zwei guten Sprüngen. Der allerletzte Sprung des K6 Wettkampfes entlockte dem Wertungsgericht gar eine glatte 10,0. Im KD (Ü22) setzte sich die Favoritin Nicol Mattli (TV Grünigen) souverän durch, sie siegte mit 0,95 Punkten Vorsprung auf Nathalie Schneider (Getu Urdorf).
Im K5A gehörte Jil Hintermann, vom organisierenden Verein GETU Niederhasli, zu den Favoritinnen und konnte sich tatsächlich den dritten Platz erturnen, hinter Leila Minder (GR Neftenbach) und Jael Rüdisühli (TV Effretikon). Rüdisühli feierte ihren vierten Sieg in Serie. Hintermann überzeuge vor allem an ihrem Lieblingsgerät Boden mit einer sicheren Landung nach dem Rondat-Flic-Flac und der Bestnote von 9,60 . «Ich habe mich riesig gefreut, in der eigenen Halle und unseren Geräten zu turnen und zum Abschluss auf dem Podest zu stehen», erzählte die 15-jährige strahlend. Damit ist sie ihrem grossen Ziel, einen der begehrten Plätze an den Schweizer Meisterschaften (SM) im November zu erreichen, ein grosses Stück näher.
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Seraina Kropf (TV Wädenswil) |
Jael Rüdisühli (TV Effretikon) |
Jil Hintermann (Getu Niederhasli) |
In der kantonalen Kategorie 5B konnte Alea von Euw (Geräteriege Wülflingen) nach Bronze am letzten Wettkampf nun als erste aufs Podest steigen.
In den Nachwuchskategorien 1-4 überzeugten vor allem die Turnerinnen der Geräteriege Hinwil. Sie erturnten sich insgesamt fünf Podestplätze (2x Gold, 2x Silber, 1x Bronze).
Die grosse Teilnehmerinnenzahl und alle Kategorien vereint an einem Ort turnen zu sehen, war in diesem Jahr die letzte Gelegenheit. Die Kantonalen Meisterschaftenaus werden organisatorischen Gründen für K1-K4 und K5 – KD an verschiedenen Orten durchgeführt, dafür zusammen mit den Turnern. Es war ein sehr gelungenes Wochenende, das GETU Niederhasli hat hervorragende Arbeit geleistet und wurde mit eigenen Podestplätzen und schönen und unfallfreien Wettkampftagen belohnt.
Text: Conny Koch
Bilder: Nico Keller, nicokellerfotografie.ch